Es ist bekanntermaßen nicht so, dass intelligente und begabte Kinder und Jugendliche in allen Bereichen des Spektrums der allgemeinen gymnasialen Bildung gleichermaßen fähig wären. Sie haben Ihre individuellen Vorlieben, Interessen, ihre Stärken und Schwächen, die sich noch dazu im Laufe ihrer Entwicklung verändern können.

Um dieser komplexen Herausforderung gerecht zu werden, gibt es Förderangebote über den normalen Unterricht hinaus. Es wird jeder einzelne Schüler in den Blick genommen und herausgearbeitet, in welchen Bereichen ein sinnvoller Förderbedarf besteht, auch wo besondere Begabungen und Interessen gezielt ausgebaut werden können. Es wird überdies im Laufe der Schulzeit darauf hingewirkt, dass die Schüler lernen, sich selbst realistisch einzuschätzen, mit dem Ziel, ihre Stärken sinnvoll einsetzen und gleichzeitig gezielt an ihren Schwächen arbeiten zu können.

Eine wichtige Grundlage für das Gelingen der individuellen Förderung ist die reduzierte Klassengröße am Gymnasium Aurelianum, sie liegt bei 20 Schülern. Das sind rund 25% weniger Schüler pro Klasse als im Durchschnitt in staatlichen Gymnasien in Hamburg oder Schleswig-Holstein.

Aber auch die anfängliche Prüfung der gymnasialen Eignung gibt einen guten Anhaltspunkt für eine individuelle Einschätzung der Schüler. Um den jeweiligen Möglichkeiten und auch Schwierigkeiten der Schüler anschließend wirklich angemessen begegnen zu können, berät ein Kollegium nach den Erkenntnissen aus den Eingangsprüfungen über Aufnahme und Zuteilung zu den Klassen.

Das Konzept der kleinen Klassen vereinfacht nicht nur das vertiefte Diagnostizieren von individuellen Schwächen und Stärken, sondern erleichtert es darüber hinaus, eine ruhige, lernförderliche Unterrichtsatmosphäre zu schaffen. Schließlich wird die Bildung einer Klassengemeinschaft gefördert, und eventuell auftretende soziale Probleme im Klassenverband können schneller erkannt und gelöst werden.

Nicht zuletzt ergeben sich beispielsweise auch Vorteile für experimentelle Phasen des naturwissenschaftlichen Unterrichts (Biologie, Physik, Chemie), in dem kleinere Lerngruppen effizienter und sicherer arbeiten und lernen können, weil die Lehrkraft besser unterstützen und Ihrer Aufsichtspflicht besser nachkommen kann.

Des Weiteren sind wir der Überzeugung, dass in Bezug auf die Berufswahl bzw. den weiteren Bildungsweg frühzeitig in der Schule eine auf den einzelnen Schüler abgestimmte Orientierungsarbeit geleistet werden muss. Schüler, die Probleme haben, ihren weiteren Lebensweg in den Blick zu nehmen und zu planen, sollen dabei unter Berücksichtigung ihrer Fähigkeiten und Interessen aktiv und individuell unterstützt werden. Zudem sollen beispielhaft auch ungewöhnliche Lebenswege beruflich erfolgreicher Menschen näher beleuchtet werden. Nicht zuletzt wird eine enge Kooperation mit Hochschulen und Wirtschaft angestrebt, um im Rahmen von Praktika und anderen Formen der Zusammenarbeit realistische, berufs- und hochschulpraktische Einblicke zu ermöglichen.

Um die Schüler darüber hinaus auf eine selbstständige und eigenverantwortliche Lebensführung vorzubereiten, werden in der zweiten Hälfte der Mittelstufe allgemeine Grundlagen aus dem deutschen Rechtssystem vermittelt. Schüler sollen dann beispielsweise den Aufbau von Miet- und Mobilfunkverträgen kennen und in der Lage sein, einfache Steuererklärungen zu erstellen.