Das Konzept der gymnasialen Eignung setzt sich aus zwei Teilen zusammen.

 

1. Die gymnasiale Eignung als Aufnahmekriterium in die Sexta

Bevor wir interessierten Kindern die Aufnahme am Aurelianum zusagen, möchten wir zunächst ihre gymnasiale Eignung feststellen. Dazu führen wir ein Auswahlverfahren in mehreren Runden durch.

In der ersten Runde überprüfen wir Grundfähigkeiten in den Bereichen Deutsch und Mathematik in Form schriftlicher Aufnahmeprüfungen. Die genauen Anforderungen, die zu einem bestimmten Grad erfüllt werden müssen, sind weiter unten auf dieser Seite aufgeführt. Die Kinder, die hinreichend abschneiden, werden zur zweiten Runde eingeladen.

In der zweiten Runde wollen wir die charakterliche Eignung sowie Arbeits- und Sozialverhalten überprüfen. Dazu sollen die Kinder auf spielerische Weise gestellte Aufgaben lösen und an einem Probeunterricht teilnehmen. Ein Abschlussgespräch in Begleitung mind. eines Elternteils rundet unseren Eindruck ab. Während des gesamten Auswahlprozesses möchten wir auch die individuellen charakterlichen Facetten der Kinder besser kennenlernen, um jeweils den aktuellen Stand sowie vorhandene Potenziale gut einschätzen zu können.

Grundfähigkeiten in Deutsch

Der Schüler, der am Aurelianum in die Sexta aufgenommen wird, …

  • kann flüssig lesen und Texte verstehen.
  • kann Zeichen und Grafiken lesen (Diagramm, Busfahrplan, Landkarten).
  • kann Nomen, Verben und Adjektive bestimmen.
  • kennt die Satzglieder Subjekt, Prädikat und Objekt.
  • ist in der Rechtschreibung sicher.
  • erkennt lange und kurze Vokale und kann die entsprechenden Regeln anwenden.
  • kann die wichtigsten Zeichensetzungsregeln anwenden (Punkt, Fragezeichen, Ausrufezeichen, Komma, wörtliche Rede).
  • kann ein selbst erlebtes oder ausgedachtes Ereignis anschaulich schildern und aufschreiben (Erzählung).
  • kann einen sachlichen Bericht verfassen. (Kriterien: Vergangenheitsform, Wahrheitsgehalt, richtige zeitliche Abfolge)
  • kann eine Anleitung verfassen (z.B. Rezept, Aufbaubeschreibung).

Grundfähigkeiten in Mathematik

Der Schüler, der am Aurelianum in die Sexta aufgenommen wird, …

  • kann mündlich und schriftlich addieren und subtrahieren.
  • kann mündlich und schriftlich multiplizieren und dividieren.
  • kann den Zahlenraum bis eine Million darstellen.
  • kann im Zahlenraum bis eine Million vergleichen.
  • kann Textaufgaben verstehen und lösen.
  • kann Knobelaufgaben lösen.
  • kennt die Größen Geld, Längen, Flächen, Volumen, Gewichte und Zeit.
  • kann mit diesen Größen rechnen.
  • kennt die ebenen Figuren Dreieck, Viereck, Achteck, Quadrat, Rechteck usw.
  • kann den Umfang der Flächen von ebenen Figuren mit geraden Kanten berechnen.
  • kennt die geometrischen Körper Würfel, Quader, Kegel, Pyramide, Zylinder und Kugel.
  • kann zeichnen, zerlegen, zusammensetzen und spiegeln.
  • kann messen, schätzen und vergleichen.
  • beherrscht das kleine Einmaleins sicher.

Grundfähigkeiten im Arbeitsverhalten

Der Schüler, der am Aurelianum in die Sexta aufgenommen wird, …

  • erscheint pünktlich im Unterricht, sowohl morgens als auch nach den Pausen.
  • beteiligt sich am Unterrichtsgeschehen.
  • weiß in der Regel, welche Hausaufgaben er aufhat.
  • kann seine Hausaufgaben meistens selbstständig erledigen.
  • ist in der Lage, seinen Schulranzen selbstständig für den nächsten Tag vorzubereiten.
  • hält seine Schulhefte weitgehend ordentlich und lesbar.
  • kann die Vorbereitungen auf den Unterricht oder auf Klassenarbeiten über eine Woche planen.
  • kann ein Wörterbuch oder einen Duden benutzen.
  • kann selbstständig arbeiten und zu neuen Projekten eigene Ideen beisteuern.
  • respektiert die Anweisungen der Lehrkräfte.
  • ist in der Lage, sich über verpassten Schulstoff zu informieren.
  • hat Zutrauen in seine Fähigkeiten.
  • kann Aufgaben zielgerichtet bearbeiten.
  • kann Fehler als Teil des Lernprozesses akzeptieren und nutzen.

Eventuell festgestellte Defizite, die im Umfang nicht der Aufnahme in das Aurelianum entgegenstehen, werden hier bei jedem Schüler individuell identifiziert und bei der weiteren Entwicklung der gymnasialen Eignung in der Beobachtungsstufe entsprechend besonders in den Blick genommen und nach Möglichkeit behoben.

 

2. Die gymnasiale Eignung als Begleitung eines Entwicklungsprozesses

Ist erst einmal die grundsätzliche Eignung im Aufnahmeverfahren festgestellt, ist es nur folgerichtig den Schülern alle mögliche und notwendige Unterstützung anzubieten, um diese Eignung auch während der weiteren individuellen persönlichen Entwicklung und Heranreifung zum mündigen Abiturienten zu erhalten und zu pflegen. Dies umfasst sowohl Nachhilfe im Falle fachlicher Probleme als auch ein schulpsychologisches Angebot bei seelischen Belangen oder Angebote zur Konfliktlösung.

Es soll auf diese Weise sichergestellt werden, dass alle aufgenommenen Schüler ihr individuelles Potenzial im Rahmen der gymnasialen Bildung bestmöglich entwickeln und ausschöpfen können.